Der Umsteigeeffekt greift
Das Pilotprojekt "Eine Fahrt – ein Franken" ist positiv gestartet. Innerhalb von drei Monaten hat sich der Billettverkauf verdreifacht. Eine erste Auswertung lässt auf den Umsteigeeffekt schliessen.
03. Juli 2024
Mit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember, startete der dreijährige Pilotversuch "Eine Fahrt – ein Franken" innerhalb der Ostwind-Zone 256. Ein kontinuierliches Monitoring ermöglicht nun eine erste Bilanz im Vergleich zum Vorjahr für die Monate Januar bis März.
Erfreulicherweise haben sich die Verkaufszahlen der Billette (ohne Abos) während des dreimonatigen Kontrollzeitraums im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht (2023: 20'338, 2024: 65'605). Diese Zahlen übertreffen die Erwartungen und zeigen, dass die Bevölkerung das Angebot intensiv nutzt. Der Umsteigeeffekt auf den öffentlichen Verkehr greift, was letztlich das Ziel des Pilotprojekts ist und über die Weiterführung des bis 2026 laufenden Projekts entscheiden wird.
Unterschiede bei den Linien
Die Auswertung erfasst auch die Fahrgastzahlen im Stadtbus, die im Vergleich zum Vorjahr in derselben Zeitperiode lediglich um rund 3 Prozent gestiegen sind. In diesem Kontext förderte eine detaillierte Auswertung der Passagierzahlen auf den verschiedenen Stadtbuslinien deutliche Unterschied zutage. Zwischen den verschiedenen Linien ist die Differenz der Fahrgäste massiv.
Spitzenreiter sind mit einem Zuwachs an Fahrgästen von 17 Prozent die Linien 903 (Ribi-Brunegg-Bärenplatz-Emmishoferzoll) sowie 907 (Tägerwilen-Ribi-Hauptbahnhof). Auch die Linie 901 (Besmer-Bärenplatz-Hauptbahnhof) sowie die beiden Abendbuslinien 905 und 906 verzeichnen einen Anstieg der Passagiere um rund 5 Prozent.
Gerade umgekehrt präsentieren sich die Passagierzahlen auf der Linie 902 Bernrain-Bärenplatz-Seepark respektive Hörnli oder Bodenseearena. Im Vergleich zum Vorjahr wies diese Linie 6 Prozent weniger Fahrgäste auf.
Mehr Passagiere in Postauto und Bahn
Dank der Datenlage, die den Billettverkauf als auch die Fahrgastzahlen auf den zahlreichen Buslinien erfasst, lassen sich auch Aussagen in Bezug auf die Ursachen machen. So sind die massiven Unterschiede auf den Buslinien vermutlich der Verkehrssituation mit Baustellen am Kreisel Sonnenplatz und der Bärenstrasse geschuldet. Die Verdreifachung des Billettverkaufs und der vergleichsweisen bescheidenen Zunahme der Fahrgäste in den Stadtbussen, lässt sich mit der Ostwind-Zone 256 erklären. In diese Tarifzone sind neben dem Stadtbus auch das Postauto und die Bahn eingebunden.
Eine Fahrt. Ein Franken.
Der dreijährige Pilotversuch (2024 bis 2026) geht auf das Postulat "Freie Fahrt mit dem Stadtbus" zurück. Mit der Zustimmung zum Parkierungsreglement, legte der Gemeinderat den Grundstein für die steuerneutrale Finanzierung für den Pilotversuch. Zudem hiess das Parlament eine zusätzliche Subventionierung von jährlich CHF 388'000 gut, sodass der Pilotversuch am 10. Dezember 2023 starten konnte. Die erforderlichen finanziellen Mittel werden der Spezialfinanzierung Parkplatzbewirtschaftung entnommen, womit die Subventionierung steuerneutral erfolgt.