Grenzüberschreitend in jeder Beziehung

180 Personen mit Blaulichtkräften aus dem Landkreis Konstanz, den Regionen Kreuzlingen und Weinfelden standen in Bernhardzell im Einsatz.
21. Okt. 2023
Das Ziel der ersten, internationalen und grenzüberschreitenden Blaulicht-Truppenübung war klar vorgegeben: suchen, retten, versorgen. Wobei das Training der gegenseitigen Unterstützung und Hilfeleistung im Vordergrund stand. Priorität räumten die Führungskräfte und ihren Truppen nebst dem Kennenlernen dem Anwenden von gemeinsamen Handlungsprozessen ein.

Zur Vorbereitung der Truppenübung in Bernhardzell trafen sich die Führungsstäbe Kreuzlingen und Konstanz bereits im vergangenen Herbst mit dem vorrangigen Ziel "in der Krise Köpfe kennen". Gerade auch weil beide Länder unterschiedlich organisiert sind, was sich nebst den Hierarchie- und Organisationsstufen auch in unterschiedlichen Begrifflichkeiten äussert, setzt der Regionale Führungsstab Kreuzlingen seit Jahren auf regelmässige, grenz-überschreitende Stabsübungen.

Auf dem Übungsgelände Bernhardzell waren die Truppenangehörigen mit einem durchaus realistischen Krisenszenario konfrontiert: Ein Erdbeben liess Häuser einstürzen, verschüttete Menschen und aus Schächten stieg Rauch auf. Dank den ausgezeichneten Vorarbeiten des Zivilschutzes Kreuzlingen unter Kommandant Jethro Fehlmann und mit Unterstützung des Amtes für Bevölkerungsschutz und Armee des Kantons Thurgau (ABA), bot sich den Hilfskräften ein wirklichkeitsnahes Bild.

In Fachgruppen erarbeiteten die Truppen mit insgesamt 180 Personen, vier Hunden und 40 Fahrzeugen Lösungsvorschläge nach dem PPQQZD-Prinzip: Priorität, Produkt, Qualität, Quantität, Zeitverhältnisse und Dauer. Im Einsatz standen eine Rettungshundestaffel (D), eine Drohnengruppe (D) sowie eine Gruppe, die für die technische Ortung verantwortlich war (D und CH). Unterstützt durch Kräfte des Zivilschutzes Kreuzlingen kamen die Feuer-wehren aus dem Kreisgebiet Konstanz und Kreuzlingen zum Einsatz. Und schliesslich kümmerten sich Sanitäter aus dem Landkreis Konstanz und der Feuerwehr Weinfelden um die zahlreichen Verletzten.

Der Übungsleiter Markus Meile, stellvertretender Stabschef des Regionalen Führungsstabs Kreuzlingen und Timo Ketterer, Leiter Führungsstab des Landkreises Konstanz, zeigten sich beim Schlussrapport äusserst zufrieden. "Aus operativer Sicht ist die Premiere ausgezeichnet gelungen"; sagte Markus Meile. Sein Kollege Timo Ketterer ergänzte, dass sich die grenzüberschreitenden Stabsübungen zu einer Selbstverständlichkeit entwickelten, die der operativen Zusammenarbeit im Krisenfall zugutekämen. "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist ein Muss, aber keine Selbstverständlichkeit", betont Markus Meile. Roger Reinhart, Stabschef des Regionalen Führungsstabs Kreuzlingen unterstrich die Aussagen seiner Kollegen: "Es war ein Novum, eine solche Übung gab es noch nie. Die Zusammenarbeit hat ausgezeichnet funktioniert."
  • Fünf Säulen

    Im Kernstab des RFS Kreuzlingen sind die fünf Säulen des Bevölkerungsschutzes (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, Technische Betriebe und Zivilschutz) personell abgebildet und durch den Bereich Kommunikation verstärkt. Der RFS koordiniert den Einsatz der Partnerorganisationen und setzt die Führungsunterstützung ein. Zudem stellt der RFS die Verbindung für und zu den betroffenen Behörden sicher und bereitet die Entscheide der Behörde vor. Dem RFS Kreuzlingen gehören folgende Gemeinden an: Altnau, Bottighofen, Ermatingen, Gottlieben, Güttingen, Kemmental, Kreuzlingen, Langrickenbach, Lengwil, Münsterlingen, Raperswilen, Tägerwilen, Wäldi und Salenstein. Kontakt Regionaler Führungsstab: 052 511 56 99 / rfs@zso-kreuzlingen.ch

Übungsgelände aus der Luft
Rettung eines Verletzten so authentisch wie möglich
Grosser Einsatz - volles Engagement
Roger Reinhart, Simon Hofmann und Markus Meile v.l.

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