Regivelos beginnen zu rollen

«Wir möchten die Strassen in der Region Kreuzlingen langfristig entlasten», bringt es Ekkehard Fuchs aus Landschlacht auf den Punkt. Fuchs ist Projektkoordinator des Veloverleihs «regivelo.ch». Der Verleih wird vom Verein «Kombinierte Mobilität Regio Kreuzlingen» aufgezogen, der von der Regionalplanungsgruppe Kreuzlingen initiiert wurde. Der Name des Vereins lasse noch Entwicklungspotenzial offen, sagt Fuchs, der mit dem Veloverleih aber ein erstes wichtiges Zeichen setzen möchte.

Für das Verleihsystem seien in den letzten beiden Jahren wichtige Aufbauarbeiten geleistet worden: «Schon während der Aufbauphase stieg das Interesse laufend. An der Eröffnung am 18. Juni können wir mit 15 Stationen und rund 70 Fahrrädern starten.» Die Stationen sind verteilt auf das Dreieck zwischen Kreuzlingen, Münsterlingen und Lengwil. An mehr als der Hälfte der Standorte können nebst herkömmlichen auch Velos mit unterstützendem Elektroantrieb gemietet werden. Fuchs ist begeistert, dass die Velomiete ganz einfach möglich ist: «Das Einzige, was man braucht, ist ein Handy. Über eine einfach zu bedienende Handy-App können die Bikes reserviert, aufgeschlossen und abgerechnet werden.» Zu diesem Zweck sei man eine Partnerschaft mit dem international tätigen Veloverleihdienst «Donkey Republic» eingegangen. In Anlehnung an die guten alten «Drahtesel» heisst die Übersetzung des Firmennamens «Esel Republik». Dessen Esel-Logo sei auch auf den Informationssäulen bei den Stationen von «regivelo.ch» zu sehen, sagt Fuchs: «Dort kann man mit dem Handy über einen QR-Code die App mit wenigen Klicks herunterladen.»

«Der Veloverleih ‹regivelo.ch› ist ein erfreuliches Beispiel, wie sich Politik und Wirtschaft gemeinsam engagieren, um Verkehrsprobleme zu lösen». Nebst den vier Gemeinden Bottighofen, Kreuzligen, Lengwil und Münsterlingen haben sich laut Fuchs weitere Infrastrukturpartner verpflichtet, in eine Velostation und Velos zu investieren, nämlich das Kantonsspital Münsterlingen, das Einkaufszentrum Karussell und die Firma Avery Dennison in Kreuzlingen. Damit die Velos gut unterhalten und immer an jedem Standort in ausreichender Zahl verfügbar sind, hat Fuchs zusammen mit der Stiftung Mansio und dem Verein Besmerhuus ein Konzept für die laufende Wartung und die Ausgleichslogistik erarbeitet: «Es ist toll zu wissen, wie wir den Menschen in diesen sozialen Institutionen wertvolle Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten können.» Weitere Partner haben laut Fuchs bereits Interesse signalisiert, ebenfalls in die Förderung des umweltfreundlichen Langsamverkehrs zu investieren: «Das System kann auf jeden Fall beliebig erweitert werden. Wir werden nun beobachten, wie sich die Frequenzen entwickeln und in welchen Gebieten die Velos besonders gefragt sind.»