Stadthaus platzt aus allen Nähten
Im November 2016 bewilligten die Kreuzlinger Stimmberechtigten den Neubau eines zentralen Verwaltungsgebäudes. Seither stockt es jedoch aufgrund von Einsprachen sowie einer zustande gekommenen Volksinitiative. Eine zeitliche Dimension für einen definitiven Entscheid, beziehungsweise für die Realisierung des geplanten Verwaltungsgebäudes, ist nicht absehbar.
Die Gründe für den geplanten Neubau sind vielfältig. Unter anderem wächst die Einwohnerzahl der Stadt Kreuzlingen seit Jahren kontinuierlich. Insbesondere im Stadthaus an der Hauptstrasse 62 sind die Platzverhältnisse für die Kundschaft und Mitarbeitenden prekär. Unter anderem fehlt es an hindernisfreien Zugängen, Diskretionsschaltern, Sitzungszimmern sowie einem Kunden-WC.
Aufgrund dieser Sachverhalte ordnete der Stadtrat eine Reorganisation der räumlichen Strukturen im Stadthaus an. Gleichzeitig wird für die Kundinnen und Kunden sowie die Mitarbeitenden optimalere Konditionen geschaffen, bis sich eine definitive Lösung für ein zentrales Verwaltungsgebäude abzeichnet. Die Reorganisation beginnt kommende Woche und dauert bis Ende Oktober.
Stadtkasse und Steueramt an einem Ort
Neu werden das Steueramt und die Stadtkasse im Hochparterre zusammengelegt. Die Schalter beider Ressorts bleiben deswegen am Freitag, 11. September 2020 geschlossen. Während der anschliessenden Renovation des Schalterbereichs im Hochparterre werden die Kundinnen und Kunden am Schalter der Stadtkasse in der 3. Etage bedient. Anschliessend folgt der erneute Umzug zwischen dem 23. und 26. Oktober in die renovierten Büros. Während diesen Tagen bleiben beide Ressorts geschlossen. Ab Dienstag 27. Oktober erhalten die Kundinnen und Kunden die Dienstleistungen der Stadtkasse sowie des Steueramts zentral im Hochparterre des Stadthauses.
Kunden-WC im Stadthaus erst im 2021
Von der räumlichen Umstrukturierung betroffen sind weitere Ressorts: die Mitarbeitenden der Buchhaltung, des Personaldienstes sowie ein Teil der Bauverwaltung ziehen in die städtische Liegenschaft an der Hauptstrasse 90. Bis anhin wurden die Räume an das Thurgauer Wirtschaftsinstitut (TWI) sowie an die Internationale Bodensee Hochschule (IBH) vermietet. Mit dem Umzug in die Villa Schiesser stehen der Stadt nun Büros und Sitzungszimmer zur Verfügung, die sie aufgrund der engen Arbeitsplatzbedingungen sowie durch den Wegfall des Klausenraums und des Pavillons optimal nutzen kann. Derzeit finden im Rahmen des Mieterwechsels kleinere Unterhaltsarbeiten statt. Für die anstehenden Renovationsarbeiten 2020 im Stadthaus und in der Hauptstrasse 90 sind je CHF 60'000.- notwendig. Ebenfalls neu organisiert und renoviert wird im Jahr 2021 der stark frequentierte Schalterbereich im Einwohneramt. Gleichzeitig erhält das Stadthaus endlich ein Kunden-WC.
Der Stadtrat verweist im Zusammenhang der räumlichen Reorganisation auf die Gesetzesänderung des Behindertengesetzes (BehiG), das im Jahr 2023 in Kraft tritt. Die Gesetzesänderung betrifft zwar ausschliesslich den öffentlichen Raum (Verkehr und Infrastruktur), während bei öffentlichen Gebäuden die Bestandesgarantie gilt. Allerdings müssen Umbauten an das BehiG angepasst werden, sprich den hindernisfreien Zugang gewährleisten. Mit der räumlichen Reorganisation will der Stadtrat auch diesem Punkt Rechnung tragen.