Willkommenskultur weiterentwickeln
Dr. Simon Burtscher moderierte das Bürger-Forum "Stadt für alle". Positiv überrascht haben den Soziologen die hohe Teilnehmerzahl und die differenziert geführten Diskussionen.
13. Juni 2022
Seit Jahren und fortwährend engagiert sich die Stadt Kreuzlingen für eine aktive Gestaltung des Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, zumal in Kreuzlingen über 55 Prozent keinen Schweizer Pass besitzen. Diese Konstellation erfordert seitens der Politik und der Gesellschaft eine laufende Auseinandersetzung und geeignete Massnahmen. Um wieder einmal diesen Puls zu spüren und auch im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Leitbilds für Integration, lud das Departement Gesellschaft am Freitag zum Bürgerforum "Stadt für alle" in das Dreispitz Sport- und Kulturzentrum ein.
In sieben Workshops diskutierten die Teilnehmenden Fragen wie beispielsweise: Was sind die Schwerpunkte der zukünftigen Integrationsarbeit? Wie kann ein gemeinsames WIR entstehen? Wie kann Bürgerbeteiligung ohne Stimmrecht stattfinden? Wie fördern wir Dialog und Begegnung? Wo können Orte oder Plätze der Begegnung entstehen?
Vorbereitet und moderiert hat den Anlass Dr. Simon Burtscher. Der Soziologe besitzt Erfahrung mit dem Thema und kann in seinem Fazit auch Vergleiche mit anderen Städten und Gemeinden ziehen. "Überrascht hat mich die grosse Teilnehmerzahl, die gut durchmischte Altersstruktur sowie die differenziert geführten Diskussionen"; fasst Burtscher den Workshop zusammen. Das grosse Interesse führt er auf die zahlreichen persönlichen Einladungen sowie auf die gute Bewerbung und Information im Vorfeld des Anlasses zurück. Für eine weitere Vertiefung müsse jedoch versucht werden, Personen mit Migrationshintergrund stärker einzubinden.
Zufrieden mit dem Anlass waren auch die Teilnehmenden, nur wenige äusserten sich kritisch und waren unzufrieden. "In den Diskussionen um Integration schwingt natürlich immer auch die eigene Erfahrung, Haltung und Erwartung mit, beispielsweise beim Thema Zugehörigkeit. Die Schweizer Bevölkerung identifiziert sich sehr stark mit dem Heimat- und Wohnort, wo-mit sie einen gesellschaftlichen Mehrwert als Gemeinschaft schafft. Im Umkehrschluss baut die tiefe Verbundenheit aber auch Grenzen nach aussen auf, was einer natürlichen Reaktion entspricht. Unter Umständen jedoch besteht für Neuzugezogene dadurch eine zu grosse Hürde, eine Hemmschwelle, um in die unterschiedlichen Gruppen überhaupt Zugang zu finden", erklärt Burtscher.
In Kreuzlingen könnte sich die Willkommenskultur in Form von konkreten Massnahmen wei-terentwickeln, analysiert Burtscher und betont gleichzeitig, dass kein Mangel an Angeboten wie beispielsweise Vereinen oder Begegnungsorten herrsche. "Die Stadt Kreuzlingen tut sehr viel und es ist ein Phänomen unserer Zeit, das (Über-) Angebot selektiv oder gar nicht wahr-zunehmen."
Die unterschiedlichen Positionen bezüglich diesem und anderen Themen seien während des Workshops klar zum Ausdruck gekommen. Ebenso, dass es zwei bis drei Generationen dauert, bis der Integrationsprozess abgeschlossen ist. "Mit unserer Arbeit wollen wir bewusstmachen, dass Integration Zeit benötigt und wir in einer Zeit leben, in der es immer anspruchsvoller wird, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken"; erklärt Dr. Burtscher.
In einem nächsten Schritt geht es nun um die Verdichtung und genaue Analyse der engagier-ten Diskussion, um die vielschichtigen Handlungsfelder mit möglichen Massnahmen differenzieren zu können. Daraus wiederum wird Simon Burtscher einen operativen Plan mit entsprechenden Massnahmen erstellen. "Diese Entwürfe werden wir in der Steuerungsgruppe mit Mitgliedern des MIR, Verwaltung und Politik diskutieren, finalisieren und noch diesen Herbst präsentieren", erklärte Burtscher die nächsten Schritte.
In sieben Workshops diskutierten die Teilnehmenden Fragen wie beispielsweise: Was sind die Schwerpunkte der zukünftigen Integrationsarbeit? Wie kann ein gemeinsames WIR entstehen? Wie kann Bürgerbeteiligung ohne Stimmrecht stattfinden? Wie fördern wir Dialog und Begegnung? Wo können Orte oder Plätze der Begegnung entstehen?
Vorbereitet und moderiert hat den Anlass Dr. Simon Burtscher. Der Soziologe besitzt Erfahrung mit dem Thema und kann in seinem Fazit auch Vergleiche mit anderen Städten und Gemeinden ziehen. "Überrascht hat mich die grosse Teilnehmerzahl, die gut durchmischte Altersstruktur sowie die differenziert geführten Diskussionen"; fasst Burtscher den Workshop zusammen. Das grosse Interesse führt er auf die zahlreichen persönlichen Einladungen sowie auf die gute Bewerbung und Information im Vorfeld des Anlasses zurück. Für eine weitere Vertiefung müsse jedoch versucht werden, Personen mit Migrationshintergrund stärker einzubinden.
Zufrieden mit dem Anlass waren auch die Teilnehmenden, nur wenige äusserten sich kritisch und waren unzufrieden. "In den Diskussionen um Integration schwingt natürlich immer auch die eigene Erfahrung, Haltung und Erwartung mit, beispielsweise beim Thema Zugehörigkeit. Die Schweizer Bevölkerung identifiziert sich sehr stark mit dem Heimat- und Wohnort, wo-mit sie einen gesellschaftlichen Mehrwert als Gemeinschaft schafft. Im Umkehrschluss baut die tiefe Verbundenheit aber auch Grenzen nach aussen auf, was einer natürlichen Reaktion entspricht. Unter Umständen jedoch besteht für Neuzugezogene dadurch eine zu grosse Hürde, eine Hemmschwelle, um in die unterschiedlichen Gruppen überhaupt Zugang zu finden", erklärt Burtscher.
In Kreuzlingen könnte sich die Willkommenskultur in Form von konkreten Massnahmen wei-terentwickeln, analysiert Burtscher und betont gleichzeitig, dass kein Mangel an Angeboten wie beispielsweise Vereinen oder Begegnungsorten herrsche. "Die Stadt Kreuzlingen tut sehr viel und es ist ein Phänomen unserer Zeit, das (Über-) Angebot selektiv oder gar nicht wahr-zunehmen."
Die unterschiedlichen Positionen bezüglich diesem und anderen Themen seien während des Workshops klar zum Ausdruck gekommen. Ebenso, dass es zwei bis drei Generationen dauert, bis der Integrationsprozess abgeschlossen ist. "Mit unserer Arbeit wollen wir bewusstmachen, dass Integration Zeit benötigt und wir in einer Zeit leben, in der es immer anspruchsvoller wird, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken"; erklärt Dr. Burtscher.
In einem nächsten Schritt geht es nun um die Verdichtung und genaue Analyse der engagier-ten Diskussion, um die vielschichtigen Handlungsfelder mit möglichen Massnahmen differenzieren zu können. Daraus wiederum wird Simon Burtscher einen operativen Plan mit entsprechenden Massnahmen erstellen. "Diese Entwürfe werden wir in der Steuerungsgruppe mit Mitgliedern des MIR, Verwaltung und Politik diskutieren, finalisieren und noch diesen Herbst präsentieren", erklärte Burtscher die nächsten Schritte.